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Justizvollzugsanstalt Stollberg/Hoheneck » Last oder Chance

Geschichtlicher Abriss

Die Zeit der erstmaligen Erbauung der Burg Hoheneck ist nicht bekannt. Sie fällt wahrscheinlich mit der Gründung der Stadt Stollberg zusammen. Von Geschichtsschreibern wird die Zeit von 1200 bis 1240 angegeben. Auf alle Fälle gibt es 1244 eine erste urkundliche Erwähnung der Burg und in alten Karten, die Deutschland vor 1273 darstellen, findet sich ein Dominium (Herrschaft) Stalberg. Diese Herrschaft bildete Stollberg mit etwa 12 Dörfern (Hoheneck als damals eigenständiger Ort, Zwönitz, Auerbach, Thalheim, Hormersdorf, Dorfchemnitz, Erlbach, Nieder-, Mittel-, und Oberdorf, Ober-, und Niederwürschnitz).

Ein Schlossherr Erkenbert VIII. wird 1287 in einer Urkunde als Burggraf von Staleburgk genannt. 1365 wird ein Aufenthalt von Kaiser Karl IV. auf der Burg erwähnt. 1366 wurde die Herrschaft Stollberg in Gegenwart des Kaisers an dessen Sohn Wenzel in Böhmen verkauft. 1399 brannte die Burg ab. Die Herrschaft wurde 1423 wettinisch, galt aber noch als böhmisches Lehen. 1473 kaufte der Meißener Bischof, Dietrich IV. von Schönberg gemeinsam mit seinen beiden Neffen Heinrich und Caspar die Herrschaft Stollberg. Der 14.06.1557 ist das Datum, welches auf einem Kruzifix zu stehen kam, das am 27.06.1557 von Heinrich von Schönberg, Besitzer des Schlosses Hoheneck, gestiftet wurde und seinen Platz auf dem Friedhof fand.

In alter Zeit schon mag die Herrschaft nicht unbedeutende Grundstücke besessen haben. Nach einer Notiz aus einem alten Kaufbuch hat Heinrich von Schönberg im Jahre 1558 „dem Rate allhier das Heiligenholz mit Äckern und Wiesen abgegeben. 1563 begannen Kaufverhandlungen mit dem Sächsischen Kurfürsten August I. und 1564 überließ Wolf von Schönberg Stollberg dem Kurfürsten August I. käuflich mittels eines Kaufvertrages über Schloss und Herrschaft. Er behielt sich nur Zwönitz, Ober-, und Niederwürschnitz vor. Letztere beide Orte kamen an die Herrschaft zu Oelsnitz.

1587 befand sich das Schloss stark im Verfall und am 06.06.1602 brannte es ab. Um diese Zeit war Wolf von Breitenbach kurfürstlicher Amtmann und zugleich Pachtinhaber des neben dem Schlosse gelegenen Kammergutes. Nach dem Brand verrichtete er seine Amtsgeschäfte in der Amtsstube des stark beschädigten Amtshauses, was ihm dann auch nicht mehr möglich war. Er musste daher in der Wohnstube des einstöckigen Viehhauses hausen, die er sich mit dem Gesinde teilen musste. Er bat daher den Kurfürsten „über der alten Kanzlei in den Schlossruinen eine Stube und Kammer einrichten zu dürfen. Breitenbach starb im Alter von 24 Jahren  und wurde unter dem Altar der Jakobikirche begraben. Zwischen 1606 und 1609 entstand im vorderen Teil des Schlosses „bei der Brücke“ das neue Amtshaus. 1610 stritt sich die neue Pachtinhaberin des Kammergutes mit dem neuen Amtsschösser Melchior Blüher über das Wohnrecht in dem neuen Amtshause.

1622 war ein Stück der Mauer durch eine verheerende Wasserflut unterwaschen, so dass ein großes Stück einstürzte. 1633 kam der schwärzeste Tag für Stollberg, die Holckschen Kroaten brannten Schloss und Stadt nieder. 1647 bei der Einnahme Egers wurden etliche Soldaten von der Chemnitzer Garnison „wegen der Gefahr“ aufs Schloss beordert, die von der Stadt versorgt werden mussten.

1702 erwarb der Dresdner Friedrich Nester vom Kurfürsten das Vorwerk des Schlosses für 10.000 Gulden. 1752 erfolgte der Rückkauf des Kammergutes durch den sächsischen Staat.

Langsam verfiel das Schloss zur Ruine und zum Steinbruch. 1744 ließ sogar der Amtmann Liebe für eigene Bauten und Reparaturen Steine vom Turm abtragen. Das Amtshaus war ebenfalls nicht mehr bewohnbar geworden und wurde 1770 als „Amtsexpedition“ in die heutige Buchhandlung am Markt verlegt. Ab 1803 erschien es als „Neues Amtshaus“, errichtet auf zwei Baustellen, bei der heutigen Drogerie Tränkner. Beim großen Brand von 1809 wurde es ein Raub der Flammen, dabei gingen wertvolle Justizakten einer schriftsässigen Stadt mit Obergerichtsbarkeit verloren. Danach wurde das Amtshaus wieder neu errichtet aber beim Schloss (von 1812 bis 1819).

1771 sank die Burg völlig in Trümmer und blieb Ruine bis 1811. Erst 1815 wurde das Schloss neu aufgebaut. Am 01.09.1816 wurde das Justiz- und Rentamt in das dort neu erbaute Amtshaus verlegt. 1864 wird das Schloss Hoheneck als Strafanstalt eröffnet. Bis dahin befand sich dort das Amtsgericht. Ab 01.06.1874 wurde die Strafanstalt Hoheneck ausschließlich zur Vollstreckung von Zuchthausstrafen an weiblichen Verbrechern benutzt. 1886/87 erhielt das Schloss nach nochmaligem Umbau sein heutiges Aussehen.

1889 wird Hoheneck umgebaut als Hilfsstrafanstalt für Nossen und im April des Jahres wird die Strafanstalt Nossen nach Hoheneck verlegt. 1948/49 wird eine Abteilung für weibliche Gefangene eingerichtet. 1950 kamen etwa 1200 in Sachsenhausen internierte von der Sowjetischen Militäradministration abgeurteilte Frauen nach Hoheneck.

Am 16.12.1989 gab es eine Amnestie für 126 politisch inhaftierte Frauen in Hoheneck. 1990 im September wurde erstmals in der Zeitung von Streiks und Selbstmorddrohungen Inhaftierter berichtet, die sich bei der Amnestie übergangen gefühlt hatten und es gab daraufhin in allen Staatsgefängnissen der ehemaligen DDR Revolten. Man klagte über das Personal, die erbärmliche Verköstigung, es gab keinerlei Sozialtherapie und keine ausreichende psychiatrische Betreuung. Außerdem gab es erhebliche soziale Probleme und keine Arbeit mehr für die Strafgefangenen. Als Konsequenz schied der damalige Anstaltsleiter Veit mit 30 weiteren Mitarbeitern aus dem Amt.

Am 29.06.1993 übergaben die Ehemaligen Hoheneckerinnen e.V. einen Bücherschatz zur Geschichte des Strafvollzuges in Hoheneck an die Stadt. 1994 wurde eine Männerabteilung eingerichtet und umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. 2001 schloss das Sächsische Innenministerium die JVA Hoheneck.

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